Das zweite Jahr in Folge ist der Anteil der Frauen unter deutschen Start-up-Gründenden gestiegen. Doch Frauen sind im Start-up-Ökosystem weiterhin unterrepräsentiert und gerade in den Bereichen Wachstum und Finanzierung zeigen sich große Herausforderungen für Gründerinnen. Wie lässt sich diese Schieflage erklären und wo muss angesetzt werden, um die positive Entwicklung zu verstärken? Mit dem Female Founders Monitor rücken der Startup-Verband und die globale Recruiting-Plattform StepStone diese Fragen in den Fokus.
Weitere Insights aus dem Female Founders Monitor 2022 sind:
- Mit einem Anteil von 49 Prozent sind die eigenen vier Wände für Gründerinnen der wichtigste Arbeitsort – bei Gründern dominiert immer noch das Büro.
- Purpose spielt für Frauen-Teams eine zentrale Rolle und 61 % ordnen sich dem Bereich Social Entrepreneurship zu.
- Konsumgüter, Ernährung und Gesundheit sind die TOP-3 Branchen der von Frauen gegründeten Start-ups.
- Frauen-Teams setzen auf B2C und erwirtschaften fast 50 Prozent ihrer Umsätze in diesem Segment – gegenüber nur 23 Prozent bei den Männer-Teams.
- Frauen-Teams sind mit 68 Prozent seltener zufrieden mit ihren Business Angel- und Venture Capital-Investoren als Männer-Teams mit 82 Prozent.
Auf eine differenzierte Auflistung kommt die KfW-Studie zu Female Entrepreneurship:
- Frauen sind bei Gründungen strukturell unterrepräsentiert: Im langjährigen Durchschnitt nur 39 % Gründerinnen bei Existenzgründungen insgesamt und sogar nur 19 % bei innovativen, wachstumsorientierten Start-ups.
- Mit 83 % entfällt die überwiegende Mehrheit der VC-Deals in Deutschland auf rein männlich besetzte Gründungsteams, 11 % auf gemischte Teams und nur 5 % auf rein weibliche Gründerinnenteams. An dieser Verteilung hat sich in den letzten 5 Jahren nahezu nichts verändert.
- Von jedem Euro VC-Investitionen in Deutschland im Jahr 2021 entfielen 91 Cent auf rein männliche Gründerteams, 7 Cent auf gemischte Teams und lediglich 2 Cent auf rein frauengeführte Start-ups.