Für gemeinwohlorientierte Start-ups - oft auch „Impact Start-ups“ genannt - steht die gesellschaftliche und/oder ökologische Wirkung ihres Geschäftsmodells im Vordergrund. Den Gründerinnen und Gründern geht es vor allem darum, gesellschaftliche und/oder ökologische Herausforderungen zu lösen. Dies spiegelt sich auch in ihrer Unternehmensstruktur wider. Zugleich möchten sie mit ihrem Unternehmen natürlich auch Gewinne erzielen, die sie großenteils wieder investieren.
Impactorientierte Geschäftsidee entwickeln
Eine Idee zu entwickeln, die ein bestimmtes gesellschaftliches oder ökologisches Problem lösen soll, ist gar nicht so einfach. Eine weitere Herausforderung ist, diese Idee zu einem einträglichen Geschäftsmodell auszuarbeiten. Die folgenden Fragen sollen Ihnen bei der Planung Ihrer (Geschäfts-)Idee helfen:
Mit Gleichgesinnten kooperieren
Anders als in klassischen Märkten spielt das Thema Konkurrenz für gemeinwohlorientierte Start-ups eine eher geringe Rolle. Akteurinnen und Akteure, die ähnliche Herausforderungen angehen möchten, sind in erster Linie potenzielle Kooperationspartner, keine Wettbewerber. Das ist gut so, denn als Einzelkämpferin oder Einzelkämpfer wird man soziale oder ökologische Probleme kaum lösen können. Man braucht vielmehr starke Partner.
Beratungsangebote nutzen
Es gibt eine Reihe von Beratungs- und Informationsangeboten, die auf Impact-Gründungen spezialisiert sind. Eine Auswahl finden Sie im BMWK-Existenzgründungsportal (s.u.).
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Weitere Informationen:
BMWK-Existenzgründungsportal
Gemeinwohlorientiertes Unternehmertum
www.existenzgruendungsportal.de → Netzwerke → Gemeinwohlorientiertes Unternehmertum
Gemeinwohlorientierte Start-ups können steuerlich begünstigt werden, wenn sie gemeinnützig tätig sind. Ihre Tätigkeit ist also darauf ausgerichtet, die Allgemeinheit auf materiellem, geistigem oder sittlichem Gebiet selbstlos zu fördern. Selbstlos bedeutet, dass die Tätigkeit nicht in erster Linie zum eigenen Vorteil oder zum Vorteil der Mitglieder ausgeübt wird und ein eigenwirtschaftlicher, beispielsweise gewerblicher oder Kapital nutzender Zweck im Vordergrund steht.
Von den steuerlichen Vergünstigungen profitiert nicht nur das Unternehmen, sondern auch dessen Förderer, weil diese die Spenden in ihren persönlichen Steuererklärungen geltend machen können. Berücksichtigen Sie bei der Entscheidung, welche Rechtsform für Ihr Unternehmen in Frage kommt ggf. auch, dass nur die GmbH, die UG (haftungsbeschränkt) und die AG als gemeinnützig anerkannt werden können. Lassen Sie sich über das Für und Wider einer Gemeinnützigkeit für Ihr Unternehmen steuerlich und rechtlich beraten. Ob die Voraussetzungen für die Zuerkennung der Gemeinnützigkeit vorliegen, entscheidet letztlich das zuständige Finanzamt.
Weitere Informationen:
Bundesministerium der Justiz
Abgabenordnung §§ 51 bis 68
www.gesetze-im-internet.de → Titelsuche: Abgabenordnung §§ 51 bis 68
Gemeinwohlorientierten Start-ups stehen eine Reihe von Finanzierungs- und Förderinstrumenten zur Verfügung. Dazu gehören Förderdarlehen und -zuschüsse, Bankdarlehen, Spenden, Stiftungsgelder, Beteiligungen durch spezialisierte Fonds oder auch Crowdfunding.
Stipendien für Gründungsteams aus Hochschulen
Viele gemeinwohlorientierte Start-ups werden aus Hochschulen heraus gegründet. Das bundesweite Förderprogramm EXIST-Gründungsstipendium unterstützt innovative Gründungsideen aus Hochschulen und Forschungseinrichtungen. Informationen dazu erhalten Sie u.a. beim Gründungsservice an Ihrer Hochschule.
Umbruch
In Planung: „Nachhaltig wirken – Förderung des Gemeinwohlorientierten Unternehmertums“
Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) plant, im Sommer 2024 ein neues Förderprogramm für gemeinwohlorientierte kleine und mittlere Unternehmen sowie Start-ups zu starten. Es wird die Unternehmen u.a. dabei unterstützen, sich am Markt zu stabilisieren und zu professionalisieren. Insgesamt soll die „Investment Readiness" der Unternehmen gestärkt werden. Mit der Förderung möchte das BMWK das Start-up-Ökosystem nachhaltig stärken, Kompetenzen schärfen und zu einer neuen Gründungswelle beitragen. Informationen zu dem neuen Programm finden Sie nach dessen Inkrafttreten in der Förderdatenbank Bund, Länder und EU.
www.foerderdatenbank.de
Innovationsprogramm für Geschäftsmodelle und Pionierlösungen
Mit dem Innovationsprogramm für Geschäftsmodelle und Pionierlösungen (IGP) unterstützt das BMWK die Entwicklung von marktnahen, nichttechnischen Innovationen, die von kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) entwickelt werden. Das Programm wird vor allem von kleinen, jungen Unternehmen stark nachgefragt, oft aus modernen Dienstleistungsbranchen, wie der Digital-, Sozial- oder Kreativwirtschaft. Im Februar 2024 hat das BMWK einen neuen Förderaufruf gestartet, der auf Innovationen für besseres Lernen und Arbeiten abzielt.
Die Nationale Strategie vom 13. September 2023 umfasst insgesamt 70 Maßnahmen zur Verbesserung der Rahmenbedingungen, zum Abbau von Benachteiligungen und zum Ausbau einer bedarfsgerechten Förderung. Der besondere Fokus liegt auf der Stärkung von jungen, gemeinwohlorientierten Unternehmen. Die Federführung liegt beim Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz und beim Bundesministerium für Bildung und Forschung.
Weitere Informationen:
Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz
Nationale Strategie für Soziale Innovationen und Gemeinwohlorientierte Unternehmen
www.bmwk.de → Menü → Themen → Mittelstand → Existenzgründungen → Mut zur Selbstständigkeit
Innovationsprogramm für Geschäftsmodelle und Pionierlösungen
www.bmwk.de/igp
Förder- und Finanzierungsberatung des BMWK
foerderberatung@bmwk.bund.de oder Tel.: 030 18 615 8000
Förderdatenbank Bund, Länder und EU
www.foerderdatenbank.de
EXIST – Existenzgründungen aus der Wissenschaft
EXIST-Gründungsstipendium
www.exist.de → Gründung → EXIST-Gründungsstipendium
Impressum
Copyright: Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz
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Quelle: www.bmwk.de Abrufdatum: 01.01.2024
Gründen - Kurz und knapp