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Frage

Wer bietet „gescheiterten Unternehmern“ Unterstützung und Perspektive? Diese sind de facto ein Tabu-Thema. Gescheiterte fallen durchs Raster und haben kein Netz, das sie auffängt. Forderungen stehen ins Haus, wobei mein Mann nicht weiß, wie er sie begleichen soll, ohne seine seit 15 Jahren aufgebaute Altersvorsorge „platt“ zu machen. Die Bank hat einen SCHUFA-Eintrag „beschert“, der eine Umschuldung zu üblichen Konditionen unmöglich macht. Ebenso wenig kann ich eine Grundschuld auf das Haus aufnehmen, da mein Ehepartner bei einer Kreditanfrage ebenso abgefragt wird und dann sein SCHUFA-Eintrag wieder auftaucht. Privatinsolvenz geht nicht. Und nun?

Antwort

Tatsächlich gibt es bei Unterstützung von (ehemals) selbständigen Menschen noch Verbesserungsbedarf. Den Kammern fehlt bei der Beratung gerade von Kleinstselbständigen das Wissen und die Erfahrung, und die meisten anerkannten Schuldner- und Insolvenzberatungsstellen (SIB) werden für die Beratung (ehemals) Selbständiger nicht finanziert.

Ihr Mann sollte aber trotzdem den Weg zu einer SIB suchen. Es gibt gesetzliche Möglichkeiten die Altersvorsorge vor Vollstreckungen abzusichern. Warum geht keine Privatinsolvenz? Ist Ihr Mann auch als Eigentümer im Grundbuch eingetragen? Gibt es Forderungen bei den Sozialversicherungsträgern wegen nicht abgeführter Arbeitnehmeranteile?

Quelle: Frank Wiedenhaupt
Bundesarbeitsgemeinschaft Schuldnerberatung e.V.
Geschäftsstelle
Mai 2019