Antwort
Die Lagerumschlagshäufigkeit gibt an, wie oft sich das im Lager befindliche Material innerhalb einer Periode (meist ein Jahr) umschlägt, d.h. wie oft sich das Material im Lager verbraucht oder verkauft und durch Neueinlagerung ersetzt wurde. Bei der Lagerumschlagshäufigkeit wird also der Materialverbrauch mit dem Lagerbestand in Beziehung gesetzt. Ziel ist es also, eine möglichst hohe Umschlagshäufigkeit zu erzielen. (Das Lager soll sich oft „erneuern”.) Eine Erhöhung der Umschlagshäufigkeit bewirkt eine Verkürzung der Lagerdauer. Dies führt zu einer Senkung der Lagerkosten sowie des Kapitaleinsatzes durch Kapitalbindung: Dies ist positiv zu bewerten. Eine Faustregel, die oftmals vorgeschlagen wird, lautet: „Vorräte mit einer Lagerumschlagshäufigkeit von < 0,5 sollten aus dem Lagerbestand entfernen werden”. Diese Bereinigung führt dazu, dass z.B. Lagerflächen frei werden und im Lager gebundenes Kapital ebenfalls frei wird (das verbessert auch die Liquidität!).
Für Nähmaschinen habe ich keine speziellen Richtwerte bei der Hand. In erster Linie kommt es auf die Kapitalbindung an, d.h.: Wie teuer sind die einzelnen Maschinen und wie viel Kapital wird gebunden und steht deshalb für die laufenden Kosten nicht zur freien Verfügung?
Generell sollten folgende Aspekte berücksichtigt/hinterfragt werden:
- Wie lange ist die durchschnittliche Lieferzeit für verschiedene Nähmaschinentypen?
- Können die Kundenwünsche nach schneller Lieferzeit erfüllt werden?
- Bieten die Lieferanten Rabatte bei größeren Abnahmemengen an?
- Wie lange dauern die Innovationszyklen der Hersteller? Wenn der Hersteller in kurzen Abständen neue Nähmaschinentypen auf den Markt bringt, sollte der Lagerbestand so gering sein, dass Sie keine „alten“ Nähmaschinentypen mehr auf Lager haben.
- Ist die Liquidität des Unternehmens angespannt, empfiehlt es sich den Lagerbestand zu reduzieren, um über die notwendige freie Liquidität verfügen zu können.
Quelle: Wolfgang Dykiert
Gründungs- und Mittelstandsberatung
dykiert beratung
Oktober 2019
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