Ich habe mich nebenberuflich als Musikproduzent selbständig gemacht. Ich habe keine Betriebsstätte und arbeite von zuhause aus. In Kürze werde ich mit einigen Musikern in einem angemieteten Studio Aufnahmen machen und frage mich, ob ich hierfür bereits eine Betriebshaftpflicht oder andere Versicherung abschließen sollte.
Nicht unbedingt. Die Frage ist: was genau wird Ihre Tätigkeit im Tonstudio sein? Sind Sie "nur dabei", wenn MusikerInnen etwas einspielen und jemand anders mischt? Dann können Sie ja praktisch gar nichts beschädigen. Wenn Sie allerdings selbst mischen und dazu das bereitgestellte (weil mit gemietete) Pult benutzen und dabei etwas defekt geht (Elektronik, Bedienknöpfe, Kabel, etc.) dann sollten Sie besser eine Berufshaftpflicht vorweisen können. Ihre private Haftpflicht greift auf keinen Fall!
Sprechen Sie auch mit den MusikerInnen: Sind die Tonaufnahmen "rein privater Natur", also z.B. weil das erste Mal ein Demo gemacht wird? Denn auch die Musikerinnen könnten ja - rein theoretisch - ein teures Mikro oder Elektronik aller Art versehentlich beschädigen. Dann würde deren private Haftpflicht greifen. Dienen die Aufnahmen allerdings dem Zweck, mit Musik Geld zu verdienen oder handelt es sich bereits um BerufsmusikerInnen, sollten diese eine Berufshaftpflicht haben.
Nochmal zur Verdeutlichung: Die Berufs-, oft auch Betriebshaftpflicht genannt, springt ein, wenn ich versehentlich einen Sach- oder Personen- oder Vermögensschaden verursache (Beispiele oben). Grundsätzlich sind Schäden an gemieteten Dingen nicht versichert (also: Tonstudio gemietet und Mikro kaputt gemacht, allerdings bieten die meisten Versicherer dies gegen einen kleinen Aufpreis an.
Sie müssten jetzt also klären:
Quelle:
Brigitte Ommeln, M.A.
Finanzfachwirtin (FH)
Februar 2014
