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Frage

Ich bin freiberuflich lehrend tätig und unterrichte des Öfteren auswärts an wechselnden und sich nicht regelmäßig wiederholenden Orten. Bisher setze ich für diese Fahrten je vollen Kilometer 30 Cent als Betriebsausgabe an. Dazu erstelle ich mir für jede betriebliche Fahrt einen Beleg, bei dem ich auf den Einnahmebeleg verweise, notiere außerdem Ort und Datum und Kilometerentfernung und ausgerechneten Pauschalbetrag (Entfernungskilometer*2*0,30 Euro). Ein Fahrtenbuch führe ich nicht, da es sich um einen privaten PKW handelt (ca. 15% betriebliche Nutzung, 85% privat - also gewillkürtes Privatvermögen). Ist dies so korrekt oder muss ich ein Fahrtenbuch führen? Wo kann ich einen Nachweis im Gesetzestext finden, dass 0,30 Euro pro Kilometer anzusetzen sind bei Selbständigen? Ich finde nur Gesetze, bei denen nur von Arbeitnehmern gesprochen wird.

Antwort

Nach Ihrer Beschreibung sind die Orte, an denen Sie unterrichten, nicht als Betriebsstätten anzusehen. Daher ist es richtig, dass Sie die Kosten für Ihre Fahrten mit der Pauschale von 0,30 Euro je gefahrenen Kilometer ansetzen. Solange das Finanzamt Sie nicht auffordert, diese Fahrten anhand eines Fahrtenbuchs nachzuweisen, sind Sie dazu auch nicht verpflichtet. Zeichnen Sie aber für jede Fahrt den Anlass und die Art Ihrer beruflichen Tätigkeit auf sowie Ihr Reiseziel und ggf. die Reiseroute. Auf Anforderung des Finanzamts sollten Sie Ihre Angaben glaubhaft machen können, z. B. durch Tankquittungen, Hotelrechnungen oder Schriftverkehr.

Leider gibt es nur für Arbeitnehmer explizite gesetzliche Vorschriften. Für Unternehmer ist die für Arbeitnehmer geltende Rechtlage zwar entsprechend anzuwenden, doch gibt es eine Reihe von Inkonsistenzen. Grundsätzlich verweisen die Einkommensteuerrichtlinien (R 4.12 Abs. 2 EStR) auf die Lohnsteuerrichtlinien, aus denen die genannten Grundsätze hervorgehen.

Quelle: Dipl.-Kfm. Maik Czwalinna
Steuerberater
Mitglied der Steuerberaterkammer Berlin und des Steuerberaterverbands Berlin-Brandenburg
August 2016