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Kfz-Kosten geltend machen?

Frage

Für das Jahr 2014 werde ich das erste Mal mit meinem Einkommen über dem Steuer-Freibetrag liegen. Daher möchte ich bei der Steuererklärung natürlich alles richtig machen. Konkret geht es mir um die Erfassung der Kfz-Kosten: Als Musiker bin ich viel im Auto unterwegs zu Auftritten und Proben. Im letzten Jahr habe ich mit meinem Pkw beruflich 20.000 km zurückgelegt.

Die betriebliche Nutzung überwiegt daher auf jeden Fall. Jetzt ist das Auto aber nicht auf mich, sondern auf meine Mutter zugelassen, sie ist auch Versicherungsnehmer. Alle laufenden Kosten des Autos trage aber ich. Wenn ich das richtig verstanden habe, müsste ich das Kfz aufgrund der hohen betrieblichen Nutzung zwingend ins Betriebsvermögen aufnehmen. Geht das aber überhaupt, da es ja eigentlich das Auto meiner Mutter ist? Oder kann ich die Fahrten einfach mit der km-Pauschale von 30 Cent abrechnen? Ich habe bisher nur die beruflichen Fahrten aufgezeichnet, da ich von der km-Pauschale ausgegangen bin und jetzt erst über die Problematik mit dem Betriebsvermögen gelesen habe.

Antwort

Grundsätzlich haben Sie Recht: Wirtschaftsgüter, die Sie zu mehr als 50 % betrieblich nutzen, werden automatisch Betriebsvermögen, Sie haben dabei kein Wahlrecht. Das betrifft aber nur Gegenstände, die sich in Ihrem Eigentum befinden oder über die Sie wie ein Eigentümer verfügen können.
Der Pkw, den Sie betrieblich fahren, gehört Ihrer Mutter. Damit sind nicht Sie Eigentümer des Fahrzeugs. Und Sie können auch nicht wie ein Eigentümer über das Fahrzeug verfügen. Denn das wäre nur dann der Fall, wenn Sie Ihre Mutter als rechtliche Eigentümer von der Nutzung des Fahrzeugs ausschließen könnten. Es wären entsprechende vertragliche Vereinbarungen erforderlich.
Daher ändert sich für Sie nichts: Das Fahrzeug kommt nicht in Ihr Betriebsvermögen und Sie können, da Sie die laufenden Kosten tragen, die Kilometerpauschale weiterhin ansetzen.

Quelle:
Dipl.-Kfm. Maik Czwalinna
Steuerberater
Mitglied der Steuerberaterkammer Berlin und des Steuerberaterverbands Berlin-Brandenburg
April 2015

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