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19.09.2014 -

Liquiditätsvorschau

Einleitung

Können die laufenden Rechnungen sowie Kosten für Personal, Versicherungen, Steuern oder Miete u.a. in den nächsten drei bis sechs Monaten bezahlt werden? Von der Antwort auf diese Frage hängt das Fortbestehen Ihres Unternehmens ab.

Eine sorgfältige und fortlaufende Liquiditätsplanung ist für jeden Unternehmer ein absolutes "Muss". Sie umfasst die jeweils folgenden sechs, besser noch zwölf Monate. Anders als bei der Buchführung, in der Sie nur die tatsächlichen Einnahmen und Ausgaben festhalten, müssen Sie in Ihrem Liquiditätsplan Ihre geplanten und zu erwartenden Einnahmen und Ausgaben gegenüberstellen. Diese sollten Sie nach den Rubriken (Konten) erfassen, die Sie auch für Ihre Buchführung nutzen (z.B. Warenverkäufe, Personalkosten, Bürokosten). Beachten Sie: Mit steigendem Umsatz steigen in der Regel auch die Kosten (Personal, Material usw.) sowie der Kapitalbedarf zur Vorfinanzierung von Aufträgen. Einen Überblick darüber, was in eine Liquiditätsvorschau gehört, finden Sie in der Checkliste: Liquiditätsvorschau (PDF, 242  KB).

Aus der Differenz der voraussichtlichen Einnahmen und Ausgaben ergibt sich der monatliche Überschuss (Überdeckung), den Sie zur Verfügung haben, um Ihre Rechnungen zu bezahlen. Womöglich stellt sich auch ein Fehlbetrag (Unterdeckung) heraus. Die Frage ist dann, wie Sie ihn kurzfristig ausgleichen können. Zum Beispiel durch einen Kontokorrentkredit?

Überlegen Sie:

  • Welche fixen Kosten fallen an (z.B. Miete, Personal)?
  • Wann fallen Zinszahlungen und Tilgung für Kredite an?
  • Bis wann müssen Sie Verbindlichkeiten bei Lieferanten beglichen haben?
  • Wann werden Ihre Kunden (voraussichtlich) welche Rechnungen bezahlen?
  • Welchen Umfang wird Ihr Kontokorrentkredit bei Ihrer Bank voraussichtlich haben?
  • Welche weiteren Kreditspielräume werden Ihnen zur Verfügung stehen?
  • Welche eigenen Reserven können Sie einbringen, wenn das Geld knapp wird?

Mögliche Hilfen bei drohender Unterdeckung:

Überlegen Sie bereits im Vorfeld, wie Sie mögliche Zahlungsengpässe vermeiden oder überbrücken können:

  • Für "eiserne" Reserve von mind. drei Monaten sorgen
  • Kunden kein zu langes Zahlungsziel einräumen
  • Skonto bei schneller Bezahlung anbieten
  • Anzahlungen oder Teilzahlung vereinbaren
  • Forderungen eintreiben (z.B. mit Inkassounternehmen)
  • Kontokorrentkredite bei Ihrem Kreditinstitut nur kurzfristig und nicht für langfristige Investitionen ausnutzen
  • Ausgaben/Zahlungen nach Absprache mit den Lieferanten verschieben
  • ggf. Beteiligungskapital nutzen
  • Forderungen an Ihr Kredit- bzw. Finanzierungsinstitut abtreten
  • Teile des Unternehmensvermögens verkaufen

Bedenken Sie: Ohne die Hilfe der Hausbank ist eine Liquiditätskrise normalerweise nicht zu bewältigen.

Übrigens: Ein Großteil der Insolvenzen von jungen Unternehmen in den kritischen ersten fünf Jahren geht auf Liquiditätsschwierigkeiten zurück. Der Grund dafür ist zumeist, dass junge Unternehmer Ihren Kapitalbedarf in der Gründungsphase unterschätzen.

Hotline 030-340 60 65 60 Für allgemeine Fragen
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