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19.06.2017 -

Vertrieb und Marketing

Einleitung

Durch die Verknüpfung verschiedener Vertriebswege (Multi-Channel) erreichen Sie neue Kundengruppen und bieten Bestandskunden neue Einkaufsmöglichkeiten an. Dabei stehen vor allem Smartphone-Nutzer ganz oben auf der Liste der Zielgruppen, für die der Vertrieb neu überdacht werden muss.

Neu ist, dass auch die bisher reinen Online-Händler, die „Online Pure Player“, stationäre Geschäfte eröffnen.

Online-Shop: durchgehend geöffnet

Ihre Kunden können zu jeder Zeit Produkte online bestellen und brauchen sich nicht an feststehende Ladenöffnungszeiten zu halten. Gleichzeitig können Sie Ihr Warensortiment und die von ihnen angebotenen Dienstleistungen rund um die Uhr im Internet präsentieren und zum Verkauf anbieten.

Geringere Kosten

Sämtliche unternehmensinternen Informationen können den Vertriebsmitarbeitern schnell und jederzeit bereitgestellt werden. Dadurch werden die Arbeitsabläufe im Unternehmen zeit- und kostensparender. Voraussetzung ist, dass der elektronische Vertrieb an die innerbetrieblichen Informationssysteme angeschlossen ist.

Neue Kunden

Sobald Sie Ihre Waren und Dienstleistungen online präsentieren, ist Ihr Angebot nicht nur deutschlandweit, sondern international erreichbar. So lassen sich zusätzliche Märkte erschließen, ohne den kosten- und zeitintensiven Aufbau von Vertriebsstrukturen vor Ort (Handelsvertreter, Ladengeschäft, Außendienst o.ä.).

Vielseitige Ansprache

Erfolgreich sind Unternehmen, die ihre Website bzw. ihren Online-Shop optimal mit dem stationären Geschäft oder anderen Vertriebspartnern verzahnen und auf diese Weise den Kunden entlang der gesamten „Customer Journey“ begleiten.

Zusätzlicher Service

Unternehmen können online weitere Dienste für ihre Kunden anbieten: z.B. Angaben zu Lieferzeiten oder einen produktbegleitenden Dokumentenaustausch. In der Metallindustrie werden beispielsweise zusätzlich zum Produkt häufig so genannte Prüfbescheinigungen weitergeleitet, die die Qualität des Materials dokumentieren.

In Zusammenarbeit mit Mittelstand 4.0-Agentur Handel

Der Vertrieb per Online-Shop oder die Anbindung an einen Online-Marktplatz ist vor allem dann empfehlenswert,

  • wenn Ihre Produkte oder Dienstleistungen standardisierbar sind (z.B. Geräte mit Artikelnummern);
  • wenn Ihre Produkte oder Dienstleistungen online leicht beschreibbar sind (z.B. Bekleidung);
  • wenn Ihre Produkte oder Dienstleistungen wenig erklärungsbedürftig sind;
  • wenn Ihre Kunden in der Regel mehrere Produkte oder Dienstleistungen vergleichen, bevor sie kaufen;

Online-Shop

Unternehmen, die über Online-Shops Waren- und Dienstleistungen vertreiben möchten, benötigen ein geeignetes Shop-System. Dabei kann auf ein breites Angebot von Standardsoftware zurückgegriffen werden, so dass aufwändige und kostenintensive Individualprogrammierungen nicht unbedingt erforderlich sind. Sogenannte Cloud-Lösungen (On-Demand oder SaaS-Lösungen) können flexibel und auf Abruf genutzt werden und ermöglichen insbesondere kleinen und mittleren Unternehmen ein verhältnismäßig kostengünstiges und risikoärmeres Mitwirken im Online-Markt.

Die "halbe Miete" eines Online-Verkaufs ist eine gut organisierte Logistik. Unternehmen können die Logistik bzw. die Zustellung ihrer Produkte selbst oder mit externen Dienstleistern organisieren. In beiden Fällen müssen sie sicherstellen, dass Bestellung und Vertrieb nahtlos und fehlerfrei ineinander übergehen. Überprüfen Sie durch Testkäufe, ob vom Einkauf bis zur Warenlieferung alles funktioniert. Unerlässlich für ein erfolgreiches Front-End (Teil des Online-Shops, der für den Besucher sichtbar ist) sind:

  • ansprechendes und übersichtliches Design
  • hohe Benutzerfreundlichkeit und intuitive Handhabung
  • effektive Suchfunktion, um Produkte schnell zu finden
  • nachvollziehbare Hierarchieebenen mit Filterfunktionen
  • ansprechende und gleichzeitig informative Produktpräsentation
  • Bewertungssysteme

Voraussetzung für einen funktionierenden Online-Shop ist ein erfolgreiches Backend (systemseitiger Teil des Online-Shops, der für den Besucher nicht sichtbar ist). Entscheidend ist die Vernetzung aller Abläufe wie z.B. von Bestellungsabwicklung, Lagerverwaltung, Vertrieb, Rechnungsstellung, Order an Lieferanten für Nachbestellungen, Kundeninformation.

Marktplätze

Eine weitere Möglichkeit des Online-Vertriebs, ist der Verkauf auf elektronischen Marktplätzen. Sie führen im Internet Anbieter und Nachfrager von Waren und Dienstleistungen zusammen. Das gilt sowohl für Firmenkunden (Business to Business = B2B) als auch für Endverbraucher (Business to Consumer = B2C). Ähnlich einem Firmenverzeichnis sind Anbieter hier mit ihrem Produktsortiment präsent und für Nachfrager über eine marktplatzinterne Suchmaschine auffindbar.
Marktplatzbetreiber stellen häufig besondere Dienstleistungen bereit (z.B. sichere Zahlungsabwicklung), um Käufer und Verkäufer bei der Abwicklung der Transaktionen zu unterstützen.

Für Kunden sind Marktplätze attraktiv, da viele angebundene Firmen zu hohem Wettbewerb und letztendlich großem Preisdruck führen. Außerdem erzielen Plattformen eine hohe Reichweite und eine große Angebotsvielfalt.

Portale

Portale leiten Internet-Nutzer wie durch einen Trichter auf bestimmte Wirtschaftsbranchen. Es handelt sich dabei um branchenbezogene Webseiten mit Nachrichten zur Branche und mit Firmenverzeichnissen bzw. elektronischen Branchenbüchern.

Elektronische Kataloge

In elektronischen Katalogen werden, ähnlich wie in einem Online-Shop, alle Produkte mit ihren Spezifikationen dargestellt. Oftmals besteht die Möglichkeit, aus einem elektronischen Katalog heraus ein Produkt direkt in den Warenkorb des Online-Shops des Anbieters zu legen und dort den Bestellprozess abzuschließen. Außerdem gibt es Online-Shopping-Clubs: geschlossene Plattformen, auf denen in der Regel deutlich reduzierte Markenware z.B. aus Produktionsüberschüssen für die Mitglieder des Shopping-Clubs exklusiv angeboten wird.

Multi-Channel-Handel – stationär und online

Kunden nutzen zunehmend die Vorteile, die sich aus der Verknüpfung des Online-Shoppings mit dem stationären Handel ergeben.
Handelsunternehmen sollten daher beide Vertriebs-Kanäle (Multi-Channel) anbieten und miteinander kombinieren (= Cross Channel).
Beispiele:

  • Kunden informieren sich im Online-Shop über das Produkt kaufen es anschließend im Ladengeschäft. Im Trend liegt zum Beispiele „Click and Collect“: Kunden bestellen online und holen die Ware dann im stationären Einzelhandelsgeschäft ab;
  • Kunden informieren sich im stationären Einzelhandelsgeschäft über ein bestimmtes Produkt, das sie anschließen online kaufen. Das Risiko, dass Kunden im Online-Shop des Wettbewerbers das Produkt kaufen, lässt sich dabei nicht ausschließen. Es kann aber reduziert werden, indem das eigene Online-Angebot im Einzelhandelsgeschäft beworben und ggf. mit Serviceangeboten kombiniert wird.

Informations- und Förderangebote

Nutzen Sie die vielfältigen Informations- und Förderangebote für kleine und mittlere Unternehmen zu allen Fragen der Digitalisierung.

In Zusammenarbeit mit Mittelstand 4.0-Agentur Handel

Das Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrum Berlin empfiehlt für den Start eine E-Mailadresse mit Ihrer eigenen Domain, also dem Namen Ihres Unternehmens (…@Unternehmensbezeichnung), und eine Webseite, die in jedem Fall auch für mobile Endgeräte (Smartphones, Tablets) geeignet sein muss. Achten Sie darauf, dass die Webseite in den Suchergebnissen der Suchmaschinen möglichst weit oben erscheint. Betreiben Sie daher eine regelmäßige Suchmaschinenoptimierung (SEO). Oder beauftragen Sie einen Dienstleister damit.

Erkundigen Sie sich, ob Suchmaschinenwerbung (SEA) für Sie in Frage kommt. Dabei handelt es sich um bezahlte Werbung in Suchmaschinen. Ihre Anzeigen erscheinen je nach Suchbegriff ganz oben auf der Seite der Suchergebnisse.

Social Media: auf Zielgruppe achten

Je nach Zielgruppe, können Sie Facebook oder Instagram zur Bildung einer Community und zur Kundengewinnung nutzen. Jüngere Zielgruppen erreichen Sie hauptsächlich über Instagram oder Snapchat, während Pinterest vorrangig Kreative anspricht.

Zielgruppengerechte Ansprache

Vermeiden Sie Werbebotschaften. Setzen Sie auf Storytelling und zeigen Sie, welche Alltagsmomente, Geschichten und Menschen hinter Ihrem Unternehmen stecken. Auch Aktualität ist wichtig. Auf Kommentare von Nutzern sollten Sie zügig reagieren und auch kritische Beiträge stets sachlich-freundlich beantworten. Löschen Sie nur in Ausnahmefällen.

Veröffentlichen Sie alle zwei bis drei Tage Beiträge in dem bzw. denen von Ihnen ausgewählten Netzwerken. Informieren Sie sich, welches die beste Tageszeit ist, um dort Beiträge zu veröffentlichen. Nutzen Sie qualitativ gute und aussagekräftige Bilder. Wenn möglich, auch Videos. Sie schaffen eine besonders große Reichweite. Eine Untertitelung lohnt sich, nicht nur, um Gehörlosen Ihre Informationen zugänglich zu machen, generell schalten viele Nutzer bei der mobilen Nutzung ihre Videos auf stumm.

Recherchieren und verwenden Sie in Ihren Beiträgen relevante Hashtags (#). Diese Schlagwörter sollten Ihren Betrieb charakterisieren. Verlinken Sie Ihre Partner auf Facebook und Twitter (via @-Symbol). Markieren Sie den Ort, vom dem Sie einen Beitrag posten.

Soziale Medien sind keine Einbahnstraße. Auf Kommentare von Nutzern sollten Sie zügig reagieren und auch kritische Beiträge stets sachlich-freundlich beantworten. Löschen Sie nur in Ausnahmefällen negative Kommentare.

Rechtliche Regelungen beachten

Erkundigen Sie sich auch darüber, welche rechtlichen Regelungen Sie berücksichtigen müssen. Achten Sie zum Beispiel nicht nur auf die Qualität der Bilder, die Sie veröffentlichen möchten, sondern auch darauf, ob Sie die Rechte am Bild besitzen oder diese eine Creative-Commons-Lizenz (CCO) haben. Wollen Sie Aufnahmen von eigenen Veranstaltungen posten, müssen Sie die Teilnehmer schon bei der Einladung darüber informieren. Dasselbe gilt für Live-Videos.

Darüber hinaus gibt es eine Reihe weiterer rechtlicher Vorschriften, die Sie beachten müssen. Einen Überblick rund ums IT-Recht finden Sie hier.

Erfolgskontrolle

Analysetools wie etracker, PIWIK oder Google Analytics zeigen Ihnen, wie Ihre Webseite, Ihr Newsletter oder Ihre Socia-Media-Aktivitäten genutzt werden.

Informations- und Förderangebote

Mit Mittelstand-Digital unterstützt das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie die Digitalisierung in kleinen und mittleren Unternehmen und dem Handwerk. Die geförderten Kompetenzzentren helfen mit Expertenwissen, Demonstrationszentren, Best-Practice-Beispielen sowie Netzwerken, die dem Erfahrungsaustausch dienen. Das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie ermöglicht die kostenfreie Nutzung aller Angebote von Mittelstand-Digital. Darüber hinaus stehen kleinen und mittleren Unternehmen weitere Informations- und Förderangebote zu allen Fragen der Digitalisierung zur Verfügung

Mit freundlicher Unterstützung durch Gemeinsam digital, dem Mittelstand 4.0 Kompetenzzentrum Berlin.

Hotline 030-340 60 65 60 Für allgemeine Fragen
Montag bis Donnerstag: 8:00 - 18:00 Uhr
Freitag: 8:00 - 12:00 Uhr
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