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09.09.2014 -

Migrantinnen und Migranten

Einleitung

Existenzgründungen durch Migrantinnen und Migranten spielen in Deutschland eine bedeutende Rolle. Umso wichtiger ist es, dass sie die speziellen Anforderungen an eine Unternehmensgründung kennen und sich darauf vorbereiten.

Aufenthaltsrechtliche Voraussetzungen

Innerhalb der EU-Mitgliedsstaaten sowie den EWR-Staaten und der Schweiz gelten Freizügigkeit und Gewerbefreiheit. Für Bürgerinnen und Bürger aus Nicht-EU-Staaten gelten andere Regeln. Das Aufenthaltsgesetz bzw. Freizügigkeitsgesetz/EU legt die Voraussetzungen für den Aufenthalt.

Sprache lernen

Deutsche Sprachkenntnisse sind das wichtigste Betriebsmittel, über das ein Unternehmer hierzulande verfügen muss. Wie können Sie sonst alle Informationen nutzen, die für Ihre Gründungsvorbereitung wichtig sind? Wie sollen Sie Ihren Markt kennen lernen? Wie wollen Sie Ihr Konzept gegenüber der Bank erklären? Prüfen Sie, ob Ihre deutschen Sprachkenntnisse ausreichen.

Berufliche Anerkennung prüfen

Nach dem Anerkennungsgesetz können im Ausland erworbene Berufsabschlüsse hierzulande als mit dem deutschen Abschluss gleichwertig anerkannt werden. Das gilt vor allem für die reglementierten Berufe, wie z.B. das zulassungspflichtige Handwerk, Ärztinnen, Ärzte oder Krankenpflegerinnen und Krankenpfleger. In einem gesetzlich geregelten Verfahren kann überprüft werden, ob die Ausbildung mit einer vergleichbaren deutschen Ausbildung gleichwertig ist und ob eine berufliche Anerkennung erteilt werden kann.

Beratung nutzen

Viele Migranten informieren sich ausschließlich bei Freunden und Bekannten über das Thema Existenzgründung. Wichtige Informationsquellen wie Medien und öffentliche Beratungseinrichtungen werden oft nicht zur Kenntnis genommen.
Die Folge ist: Sie erhalten nur unzureichende Informationen über alternative Strategien zur Unternehmensgründung und -führung. Dies betrifft vor allem Bereiche wie Finanzierung, Förderung sowie gesetzliche Regelungen. Bund, Länder sowie Verbände bieten spezielle Beratungsangebote für Gründerinnen, Gründer und Unternehmen mit Migrationshintergrund.

Interkulturell denken

Viele erfolgreiche Geschäftsideen hängen unmittelbar mit dem kulturellen und sozialen Hintergrund von Migranten zusammen. Am bekanntesten sind die Beispiele aus der Gastronomie. Weitere erfolgreiche Ideen gibt es mittlerweile auch in anderen Branchen. Voraussetzung für den Erfolg ist dabei immer, dass die Gründer offen für das hiesige Kultur-, Sozial- und Wirtschaftsleben sind. Versuchen Sie daher, auch die deutsche Sichtweise kennen zu lernen und knüpfen Sie Kontakte in Ihrem Stadtteil. Als Unternehmerin oder Unternehmer müssen Sie einfach wissen, wie Ihre Kunden, Geschäftspartner und Konkurrenten und auch Ihre deutschen Mitarbeiter sich verhalten, wie sie denken und was sie fühlen.

Offene Kommunikation schätzen

Die emotionalen Hürden sind besonders schwierig, weil sie nur langsam überwunden werden können. Ein Beispiel: Der Businessplan enthält nicht nur die Stärken des Gründers und seines Vorhabens, sondern auch mögliche Schwächen. Über diese Schwächen möchten Berater und Geldgeber mit Ihnen sprechen. Vielen Migranten fällt es allerdings schwer, sich auf diese Weise „bloß zu stellen“. Auch wenn Sie nicht selten die deutsche Offenheit überrascht, versuchen Sie zu begreifen, dass diese Offenheit vieles einfacher machen kann. Versuchen Sie, Ihre unternehmerischen Schwächen nicht als persönlichen Fehler zu sehen, sondern als wichtige Information, die Sie und Ihren Berater darauf aufmerksam macht, wo sie noch nachbessern müssen, damit Ihr Unternehmen erfolgreich sein wird.

Hotline 030-340 60 65 60 Für allgemeine Fragen
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